כל אשר יגע בהם יקדש: der grammatischen Konstruktion zufolge, kann sich der Plural בהם nur auf das unmittelbar vorhergehende אשי ד׳, oder auf das ferner stehende קדשים beziehen. In der Tat ist auch diese Bestimmung nicht dem מנחה ausschließlich eigen, sondern findet bei allen קדשים statt, was Sebachim 97a aus dem generalisierenden Schlusssatz: זאת התורה לעולה למנחה וגו׳ ולזבח השלמים gelehrt wird. Es ist damit die Bestimmung gegeben, daß jeder Speisestoff, der durch Berührung mit einem מנחה oder einem der andern קדשים etwas von diesem in sich aufgenommen, in den somit ,der קדשים-Stoff eingedrungen, den קדשים-Charakter völlig annimmt, und dem קדש von dem er durchdrungen ist, ganz gleich zu behandeln ist, also, daß z. B. wenn ein halbes זית eines חולין-Stoffes ein halbes זית eines קדש-Stoffes in sich aufgesogen hat, das Ganze als ein כזית קדש behandelt wird, so daß ein זר, der es genießt, oder, wenn das קדש פסול, z. B. נותר war, ein jeder, der es genießt, חייב würde. Es ist dies der Grundsatz היתר מצטרף לאיסור, der außer dem קדשים-Bereich keine Anwendung findet. Diese Bestimmung wird für חטאת (V. 20) wiederholt: כל אשר יגע בבשרה יקדש, und (Sebachim 97b. Peßachim 45a u. f.) an diesem Satze erläutert: ת׳׳ר כל אשר יגע יכול אפי׳ שלא בלע ת׳׳ל בבשרה עד שיבלע בבשרה יקדש להיות כמוה הא כיצד אם פסולה היא תפסל אם כשרה היא תאכל כחמור שבה. Das בשרה ist im Texte das בשר חטאת, und spräche es demnach zunächst von dem Fall, wenn durch die Berührung etwas vom היתר in den איסור eingedrungen. Für den Begriff היתר מצטרף לאיסור dürfte aber היתר שנבלע באיסור und איסור שנבלע בהיתר völlig gleich sein. Das aber dürfte der Erwägung bedürfen, daß hier יגע ב־ nur von Durchdringung, und nicht von mitteilungsloser äußerer Berührung verstanden wird. Schwerlich dürfte dies durch den Ausdruck יגע בבשרה gegeben sein, da überall sonst, und ja auch bei den ganz gleichen Parallel stellen, כל הנגע בהם יקרש, (Schmot 29, 37) כל הנגע במזבח יקדש (das. 30, 29) ganz in derselben Weise und mit ähnlicher Wirkung נגע ב־ nur eine äußere Berührung bezeichnet. Wir vermuten daher, daß die Talmuda der Boraita: בבשרה עד שיבלע בבשרה die überlieferte Halacha nur mnemotechnisch an den Worten des Textes festhalten wolle, glauben aber eben in den von uns angezogenen Parallelsteller eine Übereinstimmung mit der von der Halacha gelehrten Bedeutung unseres Satzes zu finden. Es ist nämlich die in diesen Parallelstellen besprochene, die קדושה mitteilende נגיעה an den מזבח und כלי שרת auch keine bedingungslose, völlig äußere. Nur ראשו של מזבח, nur die zur Aufnahme geweihter Gegenstände bestimmte Dachfläche des Altars, resp. כבש, der Aufgang dazu (auf welchen ja die איברי עולה vor der Opferung niedergelegt werden), und ebenso nur תוכן, die zur Aufnahme zu weihender Gegenstände bestimmte innere Höhlung des כלי שרת erteilen durch Berührung קדושה; und nicht jeder Gegenstand sondern nur הראוי, dafür geeignete, erhalten durch solche Berührung קדושה: nur הראוי לאשים beim מזבח, bei כלי הלח nur לח, bei מידות היבש nur יבש (siehe Sebachim 83a und 88a). Es setzt also die נגיעה auch dort eine innige gegenseitige Beziehung zwischen den beiden sich berührenden Gegenständen, gleichsam eine begriffliche Durchhringung voraus. Was dort die begriffliche Durchdringung bewirkt, das bewirkt hier die stoffliche. — Wie zu Schmot 29, 37 erläutert, scheint dort die Mitteilung der קדושה aus dem הקדשים קדש-Charakter zu fließen, eben ihn zu betätigen. Hier aber, die stoffliche Durchdringung, ist bei allen, auch bei קדשים קלים, wirksam.