Dann kamen sie. die Priester, nachdem sie alle die vorgenannten Opferhandlungen in der angegebenen Weise verrichtet hatten.
die zuerst kommenden. Nach Maim. und Bart. sind damit die fünf Priester gemeint, die ihre Funktionen jetzt beendigt hatten, die beiden, die den Innen-Altar und den Leuchter gereinigt hatten, und die drei, die beim Darbringen des Räucherwerks beschäftigt waren, sie kamen zuerst, während die anderen Priester, die noch mit der Darbringung des Opfers beschäftigt waren, erst später kamen. Nach Ascheri sind Subj. zu באו ועטרו nur die drei letztgenannten Priester, die bei der Darbringung des Räucherwerks beschäftigt waren, mit הראשונים sind die beiden Priester gemeint, die den Innen-Altar und den Leuchter gereinigt hatten, und mit אחיהם הכהנים die drei beim Räucherwerk beschäftigten, es würden aber danach in der Mischna die übrigen Priester gar nicht erwähnt sein, die sich doch auch an dem Sprechen des Priestersegens beteiligten.
stellten sich südwärts. Abr. ben Dav., der ebenso wie Maim. unter den ראשונים die fünf Priester versteht, meint, dass diese sich deshalb auf der Südseite aufstellten, um damit den später kommenden Priestern die Ehre zu erweisen, dass sie diese auf der Nordseite, das war, von dem zu segnenden Volke aus gesehen, auf der rechten Seite, sich aufstellen liessen (s. dagegen Tif. Jisr.). Nach Ascheri sollten die bei der Darbringung des Räucherwerks beschäftigt gewesenen Priester dadurch geehrt werden, dass ihnen die Nordseite eingeräumt wurde, weil dort alle hochheiligen Opfer geschlachtet wurden.
einer hatte den Kasten. den Aschenkasten, aus dem die Asche nun ausgeschüttet war
einer den Krug. in dem er die Reste aus dem Leuchter hinausgetragen hatte
einer die Schaufel. aus der er die Kohlen auf den Innen-Altar geschüttet hatte.
einer die Schale. in der das Räucherwerk zum Altar gebracht worden war.
einer den Löffel. in dem die Schale zum Altar getragen worden war.
und seinen Deckel. S. V. Note 23.
Dann sprachen sie. nachdem sie die Geräte auf den Boden gesetzt hatten.
den Segen über das Volk in einem. Sie sprachen den Priestersegen (Num. 6, 24—26) nicht, wie sonst üblich, in drei Absätzen, indem das Volk auf jeden Absatz mit Amen antwortete, sondern ohne Unterbrechung in einem Absatz, erst zum Schluss antwortete das Volk mit dem im Heiligtum statt des Amen üblichen ברוך ה׳ אלקים אלקי ישראל מן העולם ועד העולם (Maim. הלכות תפלה XIV, 9).
draussen. מדינה bezeichnet im Gegensatz zu מקרש alles Gebiet ausserhalb des Heiligtums, im Gegensatz zu Jerusalem alles Gebiet ausserhalb Jerusalems, s. Maas. Schen. III, 4, vgl. dagegen Maim. zu Sukka III, 12.
sprach man ihn zwar. Der Satz, zu dem der Satz mit אלא den Gegensatz bildet, ist zu ergänzen: der Priestersegen wurde in derselben Weise wie ausserhalb des Heiligtums gesprochen, nur dass usw.
draussen den dafür gebräuchlichen Ausdruck. כנוי = Umschreibung, Nebenbenennung, von כנח arab. كنا, einen Beinamen geben, etwas mit dem uneigentlichen Namen bezeichnen. Der eigentliche vierbuchstabige Name Gottes durfte nur im Heiligtum ausgesprochen werden, ausserhalb des Heiligtums bedient man sich dafür des eigentlich „mein Herr“ bedeutenden Ausdrucks.
Draussen erhoben sie ihre Hände bis zur Schulterhöhe. nach Abr. ben Dav.: wenigstens bis zur Schulterhöhe, der Priestersegen muss mit erhobenen Händen gesprochen werden, da es heisst (Lev. 9, 22): „und Ahron erhob seine Hände zum Volke hin und segnete sie“.
im Heiligtum über die Köpfe. weil im Heiligtum der Gottesgeist als auf den erhobenen Händen der Priester ruhend gedacht wurde, deshalb mussten diese die Hände so hoch halten, dass sie nicht auf dieselben herabblicken konnten (Abr. ben Dav).
der seine Hände nicht höher als bis zur Priesterbinde erhob. weil auf dieser der Gottesname eingraviert war.
Und Aron erhob seine Hände nach dem Volke zu und segnete sie. Nach Tosf. Jomt. wird dieser Schriftvers nicht als Begründung für die Ansicht des R. Jehuda angeführt, sondern dafür, dass die Priester überhaupt den Segen mit erhobenen Händen zu sprechen haben.