Dann nahm man [wieder] das Messer. das beim Herausnehmen des Fetts und der Eingeweide nicht gebraucht worden war.
und den Leberlappen. אצבע הכבד ist nach dem Aruch (Art. אצבע) gleichbedeutend mit dem יותרת הכבד in der Schrift, das Maim. in der Vorrede zu seinem Mischna-Kommentar zu Kodaschim erklärt: קצה התחתון היוצא ממנו כמו הבוהן מן היד das unterste Ende der Leber, das von ihr absteht wie der Daumen von der Hand (vgl. Hoffmann, Leviticus 3, 4).
von der Leber. Jedes von diesen dreien: Lunge, Leber und Leberlappen wurde nachher zusammen mit einem anderen Körperteile zum Altar gebracht.
rührte diesen. den Leberlappen, damit er nicht von der Stelle, wo er angewachsen, sich loslöse und herunterfalle. Andere beziehen das ולא חיה מזיזה auf die Lunge, Maim. auf die Leber.
schnitt die Brust heraus. נקב wörtlich: er machte ein Loch, weil durch das Herausschneiden der Brust zwischen den beiden Seitenteilen eine offene Lücke entstand.
Dann ging man zur rechten Flanke. דופן Wand, Seite, hier das hintere Seitenteil des Tieres.
schnitt sie bis dicht an das Rückgrat. von der Seite bis an das Rückgrat. Ed. pr. u. Lowe lesen: עם השדרה, wo עם, wenn es nicht aus ער Korrumpiert ist, in der Bedeutung von „neben“ zu fassen ist, da das Rückgrat, wie es weiter heisst, zusammen mit der linken Flanke abgeschnitten wurde. Ed. Lowe: השיזרח.
von oben nach unten herunter ab. wobei man aber die beiden obersten Rippen an dem Körper zurückliess, s. Note 46.
bis man an. Talmudausg.: לבין שתי הצלעות.
die beiden dünnen. Talmudausg. דקות.
Rippen kam. Diese liess man am Körper und schnitt sie nicht ab.
Dann kam man zum Hals. גרה s. Note 8.
beliess an ihm. d. h. schnitt mit ihm zusammen ab.
zwei Rippen auf dieser und zwei Rippen auf jener Seite. gemeint sind die beiden dünnen Rippen (s. Note 40), die beim Abschneiden der rechten Flanke auf der Halsseite zurückgeblieben waren, und die beiden dünnen Rippen, die ebenso an der linken Halsseite zurückgelassen wurden.
liess von ihr zwei dünne. Talmudausg. דקות.
Rippen oben und zwei dünne. Talmudausg. דקות.
Rippen unten zurück. letztere waren bereits zusammen mit dem Hals abgeschnitten.
ebenso hatte man sie an der anderen Seite zurückgelassen. die oberen an dem Schwanzstück und die unteren an dem Halsstück.
man liess also bei beiden. Talmudausg. fehlt: בשתיהן.
sie war die grössere Seite. da das ganze Rückgrat mit an dieser Seite war.
weil daran die Leber hing. die umfangreicher ist als die Milz, die an der linken Seite hing, daher erschien diese, die rechte Seite, grösser.
Dann kam man zum Hinterteil. עוקץ s. III Note 6.
schnitt es ab. mit den beiden Rippen zur rechten und zur linken Seite, die beim Abschneiden der Flanken daran gelassen waren.
dem Leberlappen. S. Note 31.
Dann nahm man den linken Hinterfuss. der nun allein noch am Haken hing.
und gab. Ed. pr., Ven. und Talmudausg.: חתכה ונתנה.
die Nase. Ed. pr.: חרטומו = die Schnauze, auch Ascheri und Abr. ben Dav. lesen חרטומן.
die Hörner zwischen seinen Fingern. damit der Kopf festliege.
die Schlachtwunde nach oben und das Fett daraufgelegt. um die blutige Schnittwunde zu verdecken.
und den rechten Hinterfuss in seiner linken Hand. Obgleich das Hintragen der Opferstücke zum Altar zu den Opferhandlungen gehörte und es Vorschrift war, Opferhandlungen mit der rechten Hand auszuführen, wurde hier dennoch auch die linke Hand benutzt, weil durch das Ausführen mit der linken das Opfer nicht untauglich wurde und man die Anzahl der zum Hintragen nötigen Priester nicht noch vergrössern wollte.
mit der Hautseite nach aussen. d. h. die Schnittfläche, wo der Fuss vom Rumpf abgetrennt war, nach dem Priester zu gewendet.
den Fettschwanz zwischen den Fingern herabhängend. Die Bestimmung ובית עורו לחוץ braucht hier nicht angegeben zu werden, da sie sich von selbst ergibt.
die Rippen zwischen den Fingern. Auch hier ergibt sich das ובית עורו לחיץ von selbst, da die Rippen auf der Innenseite liegen. Ed. Ven. und Talmudausg.: בין שתי אצבעותיו.
der sechste mit den in einer Schale liegenden Eingeweiden und den oben auf ihnen liegenden Kniestücken. S Note 16.
der siebente mit dem Mehl. das zu dem Lamm gehörende Mehlopfer.
der achte mit dem Pfannenopfer. des Hohepriesters, das täglich früh und abends dargebracht wurde, s. Menach. IV, 5.
und der neunte mit dem Wein. zum Giessopfer.
Sie gingen und legten sie auf der unteren Hälfte. um dadurch das später erfolgende Hinauftragen auf den Altar als eine besondere Opferhandlung deutlicher abzuheben.
der Rampe auf der Westseite. der dem Hechal zu gelegenen Seite. Nach der Mischna Schekal. VIII, 8 wurden nach einer Lesart übereinstimmend mit der Bestimmung in unserer Mischna die Opferstücke des täglichen Opfers auf der Westseite niedergelegt, die des Musaf-Opfers dagegen auf der Ostseite, so entscheidet auch Maim. הלכות חטידין ומוספי VI, 3. Andere lesen dort bei denen des täglichen Opfers במזרח, und bei denen des Musafopfers במערב, so auch Raschi zu Sukk. 54 b. Nach Bart. wurde das tägliche Opfer an gewöhnlichen Tagen auf der Westseite niedergelegt, an Tagen dagegen, an denen ein Musafopfer gebracht wurde, wurde dieses auf die Westseite gelegt und das tägliche Opfer auf die Ostseite. Demgemäss erklärt er auch zu der Mischna Jom. II, 4, wo von dem Versöhnungstag die Rede ist, dass die Opferstücke des täglichen Opfers auf die Ostseite gelegt wurden, und danach würde die Mischna Schek. VIII, 8 nach der zweiten Lesart auch nur von solchen Tagen sprechen, an denen auch ein Musafopfer dargebracht wurde (s. dort Tosf. Jomt.).
um das Schma zu beten. und die sich daran anschliessenden Gebete (s. V, 1), worauf dann das Darbringen des Räucherwerks und dann erst das der Opferstücke folgte.