Es sagt R. Meïr. אמר ר״מ bis צדיקים ist eine eingeschaltete Agada, welche eine andere Erklärung der Worte קללת א׳ תלוי enthält. ולא זו בלבד schliesst sich dann an den letzten Satz von M. 4 an.
Wenn der Mensch sich grämt. In den Ausgg. steht hier: שכינה מה הלשון אומרת, wie spricht die Gottheit (s. Abot III, 2); doch haben M. ed. Neapel und die meisten alten Erklärer nicht das Wort שכינה, da hier vielmehr die Ausdrucksweise der Menschen angeführt wird.
wie drückt er sich aus. Wörtlich: „was spricht die Zunge? — Die Mischna-Ausgg. haben hier noch das Wort: כביכול, gleichsam als ob es möglich wäre (von Gott so zu sprechen). Das Wort wurde erst später wegen שכינה hinzugefügt; beide Talmude haben es nicht.
Mein Kopf ist mir schwer. Der Jerusch. führt hier zwei LAA. an: אנן תנינן קליני אית תניי תני קל אני מאן דמר קליני לית הוא אלא קליל מאן דמר קל אני לית הוא אלא נטיל. Wir (die Tiberienser) lernen in der Mischna: (קל איני =) קליני; mancher Tannai lernt aber da: קל אני. Der, welcher sagt: קליני, meint, das Wort קל bedeutet nichts anderes als „leicht“ (ich bin nicht leicht an meinem Kopfe, oder Arme); der, welcher sagt: קל אני, meint, das Wort bedeutet hier (als Antriphrasis) nur „schwer“ (ich bin schwer an meinem Haupte oder Arme). Manche nehmen es als Komparativ: „ich bin leichter als mein Kopf“, d. h. mein Kopf ist mir zu schwer. Vgl. noch תשובות הגאונים ed. Harkavy No. 244 und 364.
mein Arm ist mir schwer. Nach Maim. wurde dieser Spruch von Jedem geäussert, der im Begriffe war, Jemand zu bestrafen, mit dem er inniges Mitleid hatte. Er meinte damit, „mein Kopf ist mir schwer“, es würde mir Sorge machen, wenn ich die Bestrafung unterliesse; aber auch „mein Arm ist mir schwer“, es schmerzt mich, diese Strafe zu verhängen. So spricht auch Gott: „Durch die Tötung selbst eines Verbrechers wird mir ein Geschöpf vernichtet; aber ihn am Leben zu lassen ist auch nicht gut.“ — Dies will nun die Schrift mit den Worten קללת א׳ תלוי ausdrücken. „Es fällt Gott gleichsam schwer, einen Menschen hinrichten zu lassen.“
Wenn Gott. המקום wird oft als Bezeichnung Gottes gebraucht, indem man die heilige Stadt und das Heiligtum, als die Wohnstätte Gottes, metonymisch für Gott setzte, wie שמים, oben Note 49. Dass die heilige Stadt מקום ϰατ’ ἐξοχήν hiess, beweist der Terminus הבאת מקום (z. B. Bikkurim II, 2). Zu Exod. 17, 7 bemerkt R. Elieser aus Modin in der Mechilta (ed. Friedmann 52b): מכאן לבית דין הגדול שהוא קרוי מקום, hieraus ist zu ersehen, dass der grosse Gerichtshof „Makom“ genannt wird. „Der grosse Gerichtshof“ ist hier sicher das göttliche Gericht, denn המקום des biblischen Textes wird vom Midrasch als Subject gefasst und auf Gott bezogen. Der Name המקום für das himmlische בית דין הגדול ist aber von der heiligen Stätte als dem Sitze des grossen Gerichtshofes auf Erden hergeholt (Deut. 17, 8). Später erklärte man noch in Bereschit r. c. 68, 9 diese Bezeichnung in folgender Weise: למה מכנין שמו של הקב״ה וקורין אותו מקום שהוא מקומו של עולמו. Warum umschreibt man den Namen Gottes mit מקום? Weil er der Ort seiner Welt ist. Eine andere Erklärung in Pirke d. R. El. c. 35 kommt unserer ersten Erklärung ziemlich nahe.
sich so wegen des Blutes der Frevler grämt. Jerusch. liest: אם כן אמר הכתוב מצטער אני על דמם וכו׳.
Nicht. S. oben Note 51.
bloß hierbei. Bei dem Hingerichteten gilt obiges Verbot.
um ihm einen Sarg und Totenkleider. Vgl. Schabbat XXIII, 4.
Man begrub ihn nicht in der Grabstätte seiner Väter. Weil man den Frevler nicht neben einem Gerechten begraben darf.
sondern das Gericht hatte zwei Begräbnisplätze eingerichtet. Man sollte auch nicht die schwersten Verbrecher neben geringem Verbrechern begraben.
Einen für die durchs Schwert Hingerichteten und die Erdrosselten und Einen für die Gesteinigten und Verbrannten. S. VII, 1. — Es hätten hiernach eigentlich vier Begräbnisplätze eingerichtet werden sollen; doch lehrt eine sinaitische Tradition, dass man nur zwei einrichte (Talmud).