Haarwulste. קילקין gr. κιλκἰον = Kilikisches Ziegenhaar, auch daraus gefertigter Stoff (s. Kelim XXIX, 1), hier dicht zusammengewachsene Haarwulste, sie werden nach Raschi im Namen von Hai Gaon (s. Chullin 126b, v. כחוט השערה) deshalb קלקין = Haargeflecht genannt, weil wie in diese auch in sie vom Körper losgelöste Haarbüschel mit verflochten sind.
auf dem Herzen. Auf der Brust in der Herzgegend.
am Bart. Das Haar ist in diesen Wulsten so dicht verwachsen, dass es Wasser nicht durchlässt, und es wird störend empfunden, weil es durch Schweiß verschmutzt ist.
und an der Scham. בית הסתרים wörtlich = verborgene, verdeckte Stelle, euphemistisch für die Scham.
bei einer Frau. Nur bei einer verheirateten Frau, weil diese den Haarwulst an dieser Stelle als störend empfindet.
Augenschmalz. לפלוף von לפף = umwickeln, zusammenfügen, klebrige Masse, die aus dem Auge kommt.
außerhalb des Auges. Auch wenn er feucht ist, lässt er das Wasser nicht durch und wird störend empfunden.
Schorf außerhalb der Wundöffnung. Nur der Schorf auf der Wundöffnung wird nicht als störend empfunden, auf geschlossenen Stellen der Wunde dagegen wird er als störend empfunden.
und das Wundpiaster. Obwohl man es mit Absicht auf die Wunde gelegt hat, stört es doch, wenn es ins Wasser kommt, weil das Wasser den Aufstrich wegspült (מ״א).
vertrockneter Saft. Saft von Früchten oder Baumharz.
Schweißkügelchen. מלמולין von מלל = reiben, durch Zusammenreiben körnig gewordener Schweiß.
Töpferlehm und Schmutzspritzer. Drei Schlamm- oder Lehmarten, die so fest sind, dass sie Wasser nicht durchlassen.
Damit ist der Schlamm in den Gruben. Am Boden von Gruben oder Brunnen.
wenn es Kittlehm. מרקה von מרק = bestreichen, zum Verstreichen und Verkleben von Rissen in Gefäßen hergerichteter Lehm, der besonders fest ist und kein Wasser durchlässt.
Schmutzspritzer. גץ יוני nach Levy, Wörterbuch = das griechische ≡ eine Bezeichnung für Schlammpfützen auf viel betretenem Boden, die eine diesem Buchstaben ähnliche Form anzunehmen pflegen. Statt dieser gesuchten Erklärung ist vielleicht גץ = Funke in der Bedeutung von Spritzer zu fassen, wie יצוץ = Funke auch als Bezeichnung für Tropfen gebraucht wird (s. Sabb. 199b), danach גץ יוני = Spritzer aus Straßenschlamm.
wie Pfähle empfunden werden. Wenn der eingetretene Straßenschlamm hart wird, hat man beim Gehen die Empfindung, als wenn man auf hervorstehenden Pflöcken geht.
In diesen Schlammarten darf man nicht untertauchen. Man darf auch beim Untertauchen nicht auf solchem Schlamm stehen, wie in dem dicken Schlamm oben VII, 7, weil diese Schlammarten eine Trennung zwischen den Füßen und dem Wasser der Tauche bilden (s. ר״ש zu VII, 7 und מ״א).
und man darf mit ihnen Behaftetes. So nach der einen Erklärung von Barten., wonach אותן im Sinne von עמם = אׅתׇּן „mit ihnen“, während er auf dem unterzutauchenden Gegenstande haftet, zu verstehen ist (s. Straschun). Die zweite Erklärung ist die des ר״ש: wenn solcher Schlamm sich mit unrein gewordenem Wasser vermischt hat, wird durch Verbindung (השקה) mit einer Tauche wohl das Wasser rein, der Schlamm aber bleibt trotzdem unrein.
nicht untertauchen. Auch nicht, wenn der Schlamm feucht ist (s. תרע״א).
mit allen anderen Schlammarten Behaftetes. Auch hier מטבילין בו in dem Sinne: man darf die Gegenstände „mit ihm“ behaftet untertauchen, wie weiter בפחמין (anders Tosf. Jomt.).
Mit Staub auf den Füßen soll man nicht untertauchen. Weil der Staub sich mit dem Wasser vermischen und zu Schlamm werden kann. Staub gilt jedoch nicht als trennend, ist es deshalb geschehen, gilt das Tauchbad doch als genommen (Maim. הלכות מקואות II, 10).
Einen Kessel. קומקמוס auch קומקום arab., قُمقُم gr. κονκούμιον ein großer Kessel.
darf man nicht mit daran haftenden Kohleresten. Nach Barten. ist unter פחמין der sich ansetzende Ruß zu verstehen. dieser aber kann nicht als trennend gelten, da er nicht als störend empfunden wird. Dagegen erklärt Maim.: man pflegt glühende Kohlen in den mit Wasser gefüllten Kessel hineinzuwerfen, um sie zu löschen, dabei pflegen sich Kohlen stücke an die Wände des Kessels anzusetzen, diese müssen vorher abgekratzt werden, damit sie nicht eine Trennung zwischen dem Kessel und dem Wasser bilden.