Para V, 7.
Aus einer in den Felsen gehauenen Tränkrinne. In die Wasser aus einer Quelle hineingeflossen ist.
darf man nicht füllen. Da es hier nicht wie Para V, 7 heißt: אין ממלאין בה, sondern אין ממלאין ממנה, kann, wenn nicht anzunehmen ist, dass hier ממנה irrtümlich für בה wie weiter in der Mischna steht, nur gemeint sein, dass man das Wasser in der Tränkrinne nicht benutzen darf, mit einem Gefäß daraus für das Entsündigungswasser zu schöpfen, weil es nicht mehr als Quellwasser gilt; das ist aber nur dann der Fall, wenn das Wasser in der Tränkrinne nicht mehr mit dem Wasser in der Quelle zusammenhängt.
und nicht darin weihen. Wenn man vorschriftsmäßig geschöpftes Quellwasser in sie hineingegossen hat, kann man es nicht weihen, weil die Tränkrinne kein Gefäß ist und das Weihen in einem Gefäße geschehen muss.
und nicht daraus sprengen. Auch vorschriftsmäßig hergestelltes Entsündigungswasser darf man nicht in sie hineintun, um aus ihr zu sprengen, weil auch dieses aus einem Gefäße geschehen muss.
und sie braucht keinen fest anschließenden Deckel zu haben. Auch ein einfach auf sie gelegter Deckel schützt ihren Inhalt gegen die Totenzelt-Unreinheit (s. Ohol. V, 6).
und sie macht die Tauche nicht untauglich. Wenn drei Log von in ihr gesammeltem Quellwasser oder Regenwasser in eine Tauche fließen, die noch keine 40 Sea enthält, wird diese dadurch nicht untauglich, weil sie dieses nur wird, wenn sie aus Gefäßen hineinfließen.
befestigt. Man hat einen losen Stein ausgehöhlt und eine Rinne aus ihm gemacht und ihn dann mit Kalk am Boden befestigt.
und sie macht die Tauche untauglich. Obgleich sie jetzt fest mit dem Erdboden verbunden ist, gilt sie doch weiter als Gefäß.
Hat sie. Diese Tränkrinne, die man erst ausgehöhlt und dann am Boden befestigt hat.
so dass sie überhaupt kein Wasser fassen kann. Wenn das Loch an der Seite so nahe zum Boden ist, dass unterhalb des Loches sich kein Wasser halten kann.
ist sie tauglich. Die Rinne verliert dadurch ihre Eigenschaft als Gefäß und das in ihr gesammelte Wasser ist für die Tauche tauglich.
Wie groß muss das Loch sein. Das Loch am Boden oder an der Seite.
Wie ein Schlauchrohr. שפופרת הנוד s. Para V Note 75. Ein für Flüssigkeiten bestimmtes Gefäß hört auf, Gefäß zu sein, das unrein werden kann, wenn es ein Loch hat, das so groß ist, dass Flüssigkeit durch dasselbe eindringen kann (s. Kelim III, 1). Dass hier verlangt wird, dass das Loch die Breite eines Schlauchrohrs hat, erklärt יו״ב damit, dass nur inbezug auf die Aufnahmefähigkeit für Unreinheit ein Gefäß aufhört, ein Gefäß zu sein, wenn es ein so kleines Loch hat, dagegen das in ihm gesammelte Wasser für die Tauche untauglich ist, wenn das Loch nicht so weit wie ein Schlauchrohr ist, oder dass im allgemeinen auch inbezug hierauf ein Gefäß durch ein so kleines Loch aufhört, als Gefäß zu gelten, nur in diesem Falle das Loch so weit wie ein Schlauchrohr sein muss, weil die Rinne auf dem Boden aufliegt und mit Kalk befestigt ist und deshalb das Wasser durch ein so kleines Loch überhaupt nicht herausfließt. Dagegen erklären ר״ש und רא״ש, dass sich die Frage יבמה יהיה בנקב gar nicht auf das Vorhergehende bezieht, um der Rinne die Eigenschaft als Gefäß zu nehmen, das Wasser in ihr untauglich für die Tauche zu machen, genügt schon ein kleines Loch, durch das sie aufhört, Unreinheit anzunehmen. Die Frage beziehe sich vielmehr, wie aus dem weiteren Teile der Mischna hervorgehe, auf die Breite des Loches, durch das eine Tauche mit untauglichem Wasser mit einer tauglichen Tauche verbunden sein muss, um sie tauglich zu machen, da muss das Loch die Weite eines Schlauchrohrs haben. Nach einer von ר״ש angeführten Tosefta muss nur ein Loch an der Seite so weit wie ein Schlauchrohr sein, um das Wasser in der Rinne tauglich zu machen, ein Loch am Boden dagegen genügt schon, wenn es so groß ist, dass Flüssigkeit durch dasselbe eindringen kann.
Ein solcher Fall lag bei der Jehu’schen. Das Wort יהוא fehlt in manchen Ausgaben.
die hatte ein Loch so groß wie ein Schlauchrohr. Im Talmud Jebam. 15a heißt es statt : נקובה כשפופרת הנוד נקובה למקוה.
Beth-Schammai aber schickten hin und ließen von ihr abbrechen. פחת = weniger machen, abnehmen. Der Talmud liest: והרחיבוה, sie ließen das Loch erweitern.
Bis ihr größerer Teil abgebrochen ist. Nach der Talmudstelle handelte es sich bei der Jehu-Tränke um eine ausgehöhlte Rinne, in der keine 40 Sea Wasser waren, die aber mit einer tauglichen Tauche durch ein Loch von der Breite eines Schlauchrohrs verbunden war. Nach der Erklärung von ר״ש und יא״ש (s. Note 49), wonach die Frage וכמה יהיה בנקבּ sich auf ein solches zwei Tauchen miteinander verbindendes Loch bezieht, erklärt danach R. Jehuda ben Bethera, dass Beth Schammai ein Loch von der Breite eines Schlauchrohrs hierfür nicht für genügend gehalten haben, sondern dass nach ihnen die untaugliche Tauche in dem größeren Teil ihrer Ausdehnung mit der tauglichen verbunden sein muss. Nach den Erklärern, die die Frage וכמה יהיה בנקב auf das Vorhergehende beziehen, muss es auch bei der Jehu-Tränke sich darum gehandelt haben, dass man das Wasser in der Tränke nicht für untauglich hielt, weil sie ein Loch von der Breite eines Schlauchrohrs hatte, während nach Beth Schammai das nicht genügt, sondern sie das Wasser weiter untauglich macht, bis ihr größerer Teil zerstört ist. Da die Talmudstelle dieser Erklärung zu widersprechen scheint, sucht R. Josef Karo in seinem Kommentar zum Tur (Jore Dea § 201) diesen Widerspruch dadurch zu lösen, dass er meint, entweder sei mit der dort zitierten Stelle gar nicht unsere Mischna gemeint, wofür auch spreche, dass dort nicht R. Jehuda ben Bethera als Tradent angegeben wird, sie auch mehrfach in den Ausdrücken von unserer Mischna ab weicht, so נקובה למקרה statt והרחיבוה ,נקובה כשפופרת הנוד statt עד שתיפחת, ופחתוה statt ׳עד שיפחתו sondern eine Berajta, die auch von einer Jehu-Tränke spricht, aber einer anderen als der, von der unsere Mischna spricht, indem es vielleicht zwei Tränken des gleichen Namens in Jerusalem gegeben hat, oder der Talmud meine allerdings unsere Mischna, daraus, dass er hiernach die Mischna von עירוב מקואות anführt, sei aber nicht zu schließen, dass er auch unsere Mischna als auf עירוב מקואות sich beziehend auffasst, sondern er zitiere diese Mischna von עירוב מקואות nur, um den Begriff von בקיבה כשפופרת הניד näher zu präzisieren. Nach Barten. handelte es sich bei der Jehu-Tränke um Tauglichmachung einer mangelhaften Tauche durch Verbindung mit einer tauglichen, trotzdem er die Frage וכמה יהיה בנקב nicht hierauf, sondern auf das Vorhergehende bezieht, worin Tosf. Jomt. einen Widerspruch erblickt. Aus den Worten des Bart. zum Schluss unserer Mischna ist aber zu ersehen, dass nach ihm es bei der Jehu-Tränke sich um ein zweifaches handelte, erstens das in ihr befindliche Wasser mit einer tauglichen Tauche zu verbinden, und zweitens der Tränke durch ein genügend großes Loch den Charakter als Gefäß zu nehmen, weil, auch wenn sie mit einer tauglichen Tauche verbunden war, man nicht in ihr unter tauchen durfte, so lange sie noch als ein Gefäß galt, es war danach eine Tränke, die wie die, von der die Mischna vorher spricht, vorher ausgehöhlt und dann am Boden befestigt worden war. Nach dem Talmud haben Beth Schammai das Loch nicht für ausreichend gehalten, um das Wasser in der Tränke mit der tauglichen Tauche zu verbinden, während unsere Mischna nach der Erklärung von Bart. diese Frage offen lässt und annimmt, dass Beth Schammai die Öffnung deshalb erweitert haben, weil ein Loch von der Weite eines Schlauchrohrs nicht ausreicht, einem Gefäße den Charakter als Gefäß zu nehmen, wonach ein Widerspruch, wie ihn Tosf. Jomt. rügt, in den Erklärungen von Barten. nicht zu finden ist.