Wenn die Giessopfer. Der Ausdruck נסכים bezeichnet sowohl den Wein wie auch das Mehlopfer, die als Beigabe zu den meisten Tieropfern gehörten (s. Sebach. IV Note 18).
schon durch das Gefäss. In den Ausgaben Neapel 1492 und Venet. 1606 fehlt das Wort בכלי. Die נסכים gelten erst dann als heilig, d. h. für den Zweck bestimmt und geweiht, zu welchem sie verwendet werden sollen, wenn sie zu diesem Zwecke in ein Dienstgefäss hineingetan worden sind und das Opfer, zu welchem sie gehören, geschlachtet worden ist; von da an werden sie untauglich, sobald man sie über Nacht liegen lässt oder aus der עזרה hinausbringt. So nach Raschi (Talmudausgabe Wilna 1887), Bartenura, Maimon, in seinem Mischna-Kommentar. Nach Tosafot werden sie durch Übernachten und Hinausbringen aus der עזרה schon untauglich, sobald sie in ein Dienstgeföss getan worden sind, wenn auch das dazu gehörige Opfer noch nicht geschlachtet worden ist; das Schlachten des Opfers bewirke nur, dass sie damit nur für dieses Opfer geheiligt sind und deshalb auch zu keinem anderen Opfer mehr verwendet werden dürfen (8. auch Mella II, 9). Tosfot Jomtob will dahin auch Maimon, in seinem Mischna-Kommentar und ebenso הלכות פסולי המוקדשין XII, 6 und הלכות מעשה הסרבנות II, 12 verstehen, doch müssen auch die beiden letzteren Stellen nicht unbedingt so verstanden werden (s. שושנים לדוד von David Pardo).
dass das Schlachtopfer untauglich ist. es ist nach dem Schlachten untauglich geworden. Ist es dagegen schon beim Schlachten untauglich geworden, so sind die נסכים durch das Schlachten nicht heilig geworden.
wenn ein anderes Schlachtopfer. das bereits geschlachtet ist und zu dem man die נסכים braucht.
mit diesem zusammen dar. Wie der Talmud ergänzend hinzufügt, ist das jedoch nur bei einem Gemeindeopfer gestattet, weil bei Gemeindeopfern der Gerichtshof, welcher über sie zu verfügen hat, von vornherein die stillschweigende Absicht hat (לב בית דין מתנה עליהם), dass נסכים, die zu dem einen Opfer nicht gebraucht werden, zu einem anderen Opfer verwendet werden sollen; bei einem Privatopfer dagegen dürfen נסכים, die einmal für das eine Opfer geheiligt worden sind, nicht mehr mit einem anderen Opfer dargebracht werden.
lässt man sie durch Übernachten untauglich werden. sie können zu nichts mehr verwendet werden, deshalb lässt man sie über Nacht liegen, so dass sie selbst untauglich werden; der Talmud erklärt: נעשה כמי שנפסלו בלינה ופסולין sie sind untauglich, ebenso wie wenn sie durch Übernachten untauglich geworden wären.
Zu dem Jungen eines Dankopfer-Tieres. Wenn ein zum Dankopfer geweihtes Tier ein Junges geworfen hat, so wird auch dieses ganz wie das Dankopfertier dargebracht (s. Ternura III, 2).
zu einem mit ihm Ausgetauschten. Unter תמורה versteht man ein gegen ein Opfertier ausgetauschtes anderes Tier, indem der Eigentümer erklärt hat, dieses solle an die Stelle des ersteren treten. Nach Lev. 27, 10 sind in solchem Falle beide Tiere heilig ; war das erste ein Dankopfer, so muss auch das andere als Dankopfer dargebracht werden.
wenn man sein Dankopfer abgesondert hatte und es verloren gegangen ist. Auch in diesem Falle bleibt das für das verloren gegangene eingetretene Tier heilig, selbst wenn das erstere sich nachträglich wiedergefunden hat, es müssen dann beide als Dankopfer dargebracht werden.
braucht man kein Brot darzubringen. Wie im Talmud ausgeführt wird, braucht, wenn das verloren gegangene Tier sich wiedergefunden hat, das Brot nur zu dem Tiere gebracht werden, das zuerst dargebracht wird; hat es sich nicht wiedergefunden, bevor das andere Tier dargebracht wird, so muss man das Brot zu diesem darbringen. Ebenso braucht zu dem Jungen oder zu dem Ausgetauschten das Brot nur dann nicht gebracht werden, wenn man das Dankopfer selbst vorher dargebracht hat, bringt man aber das Junge oder das Ausgetauschte zuerst dar, so muss man zu ihnen und nicht zu dem ursprünglichen Opfer das Brot darbringen. Ferner wird dort auch unterschieden zwischen einem Dankopfer, bei dem man zum Ersatz verpflichtet war, und einem solchen, bei dem man hierzu nicht verpflichtet war; bei letzterem muss zu dem Ausgetauschten oder an die Stelle des verloren Gegangenen Getretenen auch das Brot in allen Fällen dargebracht werden, zu dem Jungen dagegen in keinem Falle.
und er bringe mit dem Dankopfer. Aus der nochmaligen Wiederholung: על זבח התודה statt des kürzeren עליה wird geschlossen, dass das Brot nur zu dem Dankopfer selbst oder dem an seiner Stelle dargebrachten Opfer gebracht werden soll, nicht aber zu dem anderen Opfer, das, nachdem das Dankopfer mit dem Brote bereits gebracht ist, dargebracht wird.
nicht zu einem an seine Stelle Getretenen. Unter חליפתה, das nach Lev. 27, 10 ebenso wie תמורתה ein gegen ein anderes ausgetauschtes Tier bedeutet, ist hier das anstelle des verloren gegangenen getretene Tier zu verstehen.