so hat er zwei zu bringen. Falls er nicht dabei angegeben hat, ob in einem oder in zwei Gefässen, so hat er die Wahl, entweder ein Mehlopfer von zwei Zehnteln oder zwei Mehlopfer von je einem Zehntel zu bringen.
„ich habe eine Zahl angegeben, ich weiss aber nicht mehr, welche ich angegeben habe„, so bringt er 60 Zehntel. die grösste Anzahl von Zehntel die man als ein Mehlopfer darbringen kann, (s. oben XII, 4). Der Talmud bringt zwei Ansichten. Nach Ansicht des Chiskia meint hier die Mischna: er hat gelobt, die angegebene Zahl von Zehnteln in einem Gefäss als ein Opfer darzubringen; demnach entspricht die Mischna nicht der Ansicht von Rabbi (s. die folgende Mischna), denn nach dessen Ansicht müssten auch hier 60 Mehlopfer in der Grösse von 1—60 Zehnteln dargebracht werden. Nach der Ansicht der Weisen dagegen braucht er nur ein Mehlopfer von 60 Zehnteln zu bringen und zu erklären: soviele Zehntel, wie ich gelobt habe, sollen davon zur Erfüllung meines Gelübdes dienen, und das Übrige soll als freiwillige Gabe gelten ; allerdings müssen dann von dem Mehlopfer 2 Komez abgehoben werden, das eine für das gelobte Mehlopfer (נדר) und das andere für das als freiwillige Gabe (נדבה) zu betrachtende. Nach R. Aschi (Talm. 106b) ist auch eine solche Erklärung sowie das Abheben von 2 Komez nicht nötig sondern mit dem Mehlopfer von 60 Zehnteln erfüllt er nach Ansicht der Weisen sein Gelübde, auch wenn er weniger als 60 Zehntel gelobt hat, wie die Weisen ja in Mischna 8 im Gegensatz zu Rabbi entscheiden : קטן והביא גדול יצא wenn man ein kleines Tier zu bringen gelobt hat und dafür ein grosses bringt, so hat man sein Gelübde erfüllt. Die andere Ansicht ist die des R. Jochanan ; danach meint hier die Mischna : er erklärt, der angegebenen Zahl von Zehnteln sich nicht mehr zu erinnern, er habe aber nicht gelobt, dieselben in einem Gefass als ein Opfer darzubringen. In diesem Falle erfüllt er sowohl nach Ansicht der Weisen wie nach der von Rabbi sein Gelübde, wenn er eine der gelobten Anzahl von Zehnteln entsprechende Anzahl von Mehlopfern von je einem Zehntel darbringt. Das יביא ששים עשרון in der Mischna ist demnach zu erklären : er bringe 60 Mehlopfer von je einem Zehntel ; so hat er in jedem Falle sein Gelübde erfüllt, da nicht anzunehmen ist, dass er mehr als 60 Zehntel gelobt hat (s. oben XII, 4 ; Tosf. Jomt. macht dagegen den allerdings berechtigten Einwand, dass dort nur von dem Höchstmass von Mehl die Rede ist, das man in einem Gefasse darbringen kann. Straschun widerlegt den Einwand damit, dass er ja auch nicht erklärt hat, dieselben in mehreren Gefässen darzubringen, sondern sich die freie Wahl gelassen hat, demnach kann er doch nicht mehr als 60 Zehntel, die auch in einem Gefasse gebracht werden dürfen, gelobt haben).
von welcher Art er will. ein ungebackenes (מנחת סולת), ein in der Pfanne gebackenes (מנחה על המחבת), ein im Tiegel gebackenes (מנחת מרחשת), ein im Ofen gebackenes (מנחה מאפה תנור) in Form von Kuchen (חלות) oder in Form von Fladen (רקיקים).
denn das bezeichnet man schlechthin als Mehlopfer. wo in der Schrift das Wort מנחה ohne weiteren Zusatz steht, ist damit ein מנחת סולת gemeint.