Jehuda. Ms. München: יהושע.
dass eine Witwe aus einer ‘Issah. עיסה = עריסה, eine Mischung (von ערס mischen, s. oben V, Note 38, vgl. auch das gr. φύραμα, Gemischtes, Teig) bezeichnet eine Familie, mit der eine oder mehrere Personen vermengt sind, deren legitime Abstammung in Zweifel steht.
zur Priesterehe geeignet ist. Unser Zeugnis bezieht sich nach der Erklärung einer Tosephta in Kidduschin V, 2 auf eine solche Familie, aus deren Mitte eine Frau einen Priester geheiratet hätte, der ein ספק חלל (zweifelhaft Entweihter, s. Kidduschin IV, 6) war. Wenn nun später nicht mehr bekannt ist, welche Frau aus dieser Familie eine solche Heirat eingegangen war, so ist jede Witwe aus dieser Familie zur Priesterehe geeignet, weil bei jeder ein doppelter Zweifel (ספק ספיקא) obwaltet: vielleicht war jener Priester kein חלל, und falls er ein solcher war, so ist es noch zweifelhaft, ob er der Gatte der in Frage stehenden Witwe war.
während. In der Tosephta steht (wie es scheint, statt dieses Satzes) folgender Passus: עיסה לא נגעו בית דין שלאחריהם אמרו נאמנת עיסה לטמא ולטהר לאסר ולהתיר לרתק ולקרב אבל באלמנת Der spätere Gerichtshof hat entschieden: „Die ‘Issah ist beglaubigt, für unrein oder rein zu erklären, zu verbieten oder zu erlauben, zu entfernen oder zu nähern; aber [die Entscheidung] hinsichtlich der ‘Issah-Witwe hat man nicht angetastet.“ Wahrend also der ältere Gerichtshof, der das Zeugnis über die ‘Issah-Witwe angenommen, die ‘Issah selbst (d. h. die Töchter aus der ‘Issali-Familie) für ungeeignet zur Priesterehe hielt, hat der spätere Gerichtshof dieser Familie die Glaubwürdigkeit zuerkannt, durch ihre Aussage zu bestimmen, ob ein Familienglied für rein oder unrein (d. h. als ממזר) zu erklären, ob es (zur Ehe) erlaubt oder verboten (als Sklave od. Sklavin עבד), zu nähern oder zu entfernen (von einer Priesterehe als חללה) sei (vgl. Tosaphot Ketubot 14 a v. ת״ר). Betreffs der ‘Issah-Witwe jedoch ließ der spätere Gerichtshof die Entscheidung des älteren bestehen, dass nur eine solche, bei der bloß die Priesterehe in Frage steht (ספק חלל, Note 27), für geeignet zu erklären sei, da für die aus anderer Familie stammende Witwe die Aussage der ‘Issah-Familie nicht maßgebend ist.
die ‘Issah. Soll die Mischna mit der Tosephta in Einklang sein, so müssen die Worte שהעיסה bis לקרב als Zusatz des Redaktors gefasst werden, der zu dem ältern Zeugnisse die Entscheidung des späteren Gerichtshofes Betreffs der ‘Issah selbst hinzufügt. Nach Schitta mekubbezet zu Ketubot 14a lautet übrigens dieser Passus folgendermaßen: העיסה כשרה לטמא ולטהר לרחק ולקרב ולאסור ולהתיר; hiernach ist also der Satz entschieden eine besondere Bestimmung und nicht eine Begründung des vorhergehenden Zeugnisses. Diese LA. scheint auch Maimon. vorgelegen zu haben.
geeignet ist. Durch ihre Aussage. Der Ausdruck כשרה (statt נאמנת der Tosephta) wird wegen des vorhergehenden כשרה (im Zeugnisse) gebraucht.
sowohl für unrein oder rein zu erklären. Bei ספק ממזר.
als Betreffs Entfernung und Annäherung zu bestimmen. Bei ספק חלל, s. Note 28.
(Simon ben. שמעון בן ist nach vielen Codd. zu streichen.
hierüber keine Gerichts-Sitzungen abzuhalten. Keinen Gerichtsbeschluss über diesen Punkt zu veranlassen.
denn die Priester werden euch wohl zur Entfernung. Wenn eine Ehe mit einer solchen Witwe ihnen verboten würde.
aber nicht zur Annäherung. Wenn sie ihnen erlaubt wird. Vgl. noch über עיסה Rosenthal in Grätz, Monatsschr. 1881, S. 38 ff.