und er hat Betreffs derselben weder ein Verbot noch eine Erlaubnis ausgesprochen. Er hat weder erschwerend noch erleichternd entscheiden wollen.
Josua ben Mathia hat dazu die Erklärung gegeben. Dass in Einem Falle erschwerend und im andern Falle erleichternd zu entscheiden ist.
Wer. S. Sabbat 107a.
am Sabbat eine Blatter. מורסא (von רסם träufeln) ein eiterndes Geschwür.
aufsticht. מפיס, st. פוס = פסס spalten, abschneiden.
daran eine Öffnung zu machen. Dass die Blatter offen bleibe.
schuldig. Eine Öffnung (פתח) zu machen ist am Sabbat verboten; es gehört dies zu der Klasse von Arbeiten, die dem Bauen (בונה) ähnlich sind, s. Sabbat XII, 1.
Eiter daraus zu entfernen. Er beabsichtigt also nicht, eine bleibende Öffnung herzustellen.
frei. Wenn das Produkt der Arbeit (hier die Öffnung) nicht gebraucht und daher nicht Zweck der Tätigkeit ist (מלאכה שאינה צריכה לגופה) ist der Täter straffrei, wiewohl die Tätigkeit selbst mit Absicht geschah. Sonst ist dies zwar dennoch rabbinisch verboten; in unserem Falle aber hat man es, um den Schmerz zu lindern, erlaubt.
frei. Da hier ebenfalls das Produkt der Arbeit (der Besitz des gefangenen Tieres) nicht bezweckt wird. Auch hier haben es die Rabbinern vollständig erlaubt.
um sie als Heilmittel za gebrauchen. Oder um damit zu spielen.
Heronische Tigel. לפסין vom gr. λοπάς. S. Bezah 32a. Für אירוניות findet man hier und in Bezah die Varianten הירניות ,חרניות ,עירניות u. a. Die meisten Kommentare erklären nach עירניות städtisch, kleinstädtisch, die man in kleinen Städten (עיר entgegenges. von כרך) gebraucht, wo man nicht so wählerisch in den Geräten ist, wie in den Großstädten. Wahrscheinlicher stammt das Wort von einem nomen propr., dem Fabrikanten dieser Geräte (אורון = Heron, vgl. סלע נירונית Bechorot 38a). Auch irdene Öfen werden mitunter nach ihrem Fabrikanten benannt, vgl. תנור של עכנאי, בן דינאי, Kelim V, 9.
sind rein im Totenzelte. Weil sie verschlossen sind, vgl. Num. 19, 15. Für לפסין אירוניות hat die Tosephta (Sabbat XVI, 13, Bezah III, 13) geradezu לפסין סתומות (verschlossene Tigel). Nach Maimonides u. Bart, wurden diese Gefäße zuerst wie eine hohle Kugel geformt und gebrannt und dann in zwei Hälften zerschnitten, so dass zwei Schüsseln daraus wurden; rein sind sie nach der Mischna nur, bevor sie zerschnitten werden.
wenn sie ein Flüssiger trägt. Oder bewegt (Lev. 15, 12). Denn dadurch können auch verschlossene irdene Gefäße unrein werden.
weil die Arbeit daran noch nicht fertig ist. Weil es erst zu zwei Schüsseln zerschnitten werden muss (Maimon.) oder weil der verschließende Deckel erst abgesägt werden muss, bevor es gebraucht werden kann (Raed).